Mo., 08.02 | 20.00 Uhr | Stadtteilladen Schwarze Katze
Ein permanenter Ausnahmezustand
Die baskische Unabhängigkeitsbewegung hat 2005 unter dem Motto: „Dialog – Volksabstimmung – Vertrag“ einen weiteren Versuch unternommen eine Lösung des Konfliktes mit dem spanischen Staat zu erreichen. Die permanente Waffenruhe der ETA soll die Atmosphäre für eine politische Verhandlungslösung verbessern. Ob die spanische Sozialdemokratie unter Zapatero jedoch den politischen Willen entwickelt, der baskischen Bevölkerung eine Entscheidung über ihre Zukunft zuzugestehen, bleibt offen. Die Repression gegen die Unabhängigkeitsbewegung und deren Gefangene geht indes weiter. Dieser Film soll die Geschichte des baskischen Kampfes für die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung auch für Nicht-ExpertInnnen verständlich zusammenfassen. Der Film zeigt die verschiedenen Phasen des politischen Konfliktes zwischen der baskischen Unabhängigkeitsbewegung und dem spanischen Staat seit dem spanischen Bürgerkrieg, vor allem aber seit dem Übergang des Frankismus in die postfrankistische Demokratie. Thematisiert wird dabei ebenso die Kritik des linken abertzalen Spektrum der baskischen Unabhängigkeitsbewegung an dem Autonomiestatut, das die bürgerlichen PNV 1979 mit absegnete, wie das Selbstverständnis baskischer politischer Identität. Versuche der Lösung des bewaffneten und politischen Konfliktes wie über die Verhandlung in Algerien, über Volksentscheide, wie sie in der Demokratischen Alternative vorgeschlagen wurden, stehen den Strategen des spanischen Staates gegenüber, über Repression, Folter, Kriminalisierung und politische Justiz wie in den aktuellen Verfahren 18/89 nicht nur die ETA, sondern eine breite soziale Basis der baskischen Linken zu zerschlagen. Die Dokumentation beruht auf dem Filmen „Beyond the mirror“ und „Orrain Herria – Orain Bakea“.