Buchvorstellung und Diskussion mit der Gruppe Blauer Montag
Sa, 09.05. | 20h | Metroproletan Archiv&Bibliothek, Eberhardshofstraße 11 HH
Autonomie, Prekarisierung und autoritärer Sozialstaat
Die Hamburger Gruppe Blauer Montag hat ihren Ursprung in den Jobber- und Erwerbsloseninitiativen der 1980er-Jahre. Sie zählt zu den wenigen Zusammenhängen der autonomen Linken, die die »soziale Frage« nicht erst seit Hartz IV oder der Finanzkrise zu ihrem zentralen Thema gemacht haben.
Der theoretische und praktische Zugang der Gruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie den Zusammenhang von Arbeitsmarkt, Arbeitszwang und Mehrwertabpressung im Produktionsprozess immer betont hat. Seit Jahren versucht sie zudem, die Realitäten der unterschiedlichen Fragmente der Arbeiterklasse in den Blick zu bekommen und in einen Austausch miteinander zu bringen. Anders als die neokeynesianisch orientierte Traditionslinke formuliert die Gruppe zugleich eine linke Kritik am Sozialstaat und orientiert auf ein umfassenderes Verständnis gesellschaftlicher Aneignung von unten.
Das Buch »Risse im Putz« versammelt thematisch gruppierte und kommentierte Texte des Blauen Montag aus den letzten 15 Jahren. Die Buchvorstellung ermöglicht es, einen zentralen Debattenstrang der sozialrevolutionären Linken nachzuvollziehen, soll aber auch die Diskussion um aktuelle Kämpfe unter den sich derzeit verschärfenden Bedingungen anregen.
Diskussionsveranstaltung im Rahmen des revolutionären 1.Mai.
Veranstalter: organisierte autonomie