Vom 21.-24.3.2008 fand das „Gazte Topagunea“ (Jugendtreffpunkt) statt.
Zu diesem Jugendfestival der baskischen Linken waren rund 15.000 Jugendliche ins Dorf Lezo nahe Donostia/San Sebastían gekommen. Trotz Kälte, Regen und Hagel, die am ersten Abend Hunderte Zelte einbrechen ließen, fanden Konzerte (unter anderen von der italienischen Ska-Band Banda Basotti), Diskussionen, Workshops und Kundgebungen statt. Auf der Veranstalltung zum Thema Antiglobalisierungsbewegung, G8 und dem Gipfelprotesten in Heilligendam/Rostock sprachen ein Vertreter der Antifaschistischen Linke Berlin (ALB) und der Organisierte Autonomie (OA).
Das Festival fand bereits zum sechsten Mal statt, aber noch nie waren so viele internationale Gäste dabei. Rund 130 Gäste von 30 Delegationen nahmen teil: aus Kurdistan, Palästina, Irland, Griechenland, Italien, Frankreich, Finnland, der Schweiz, und verschiedenen Teilen des spanischen Staates.
Das Wochenende lief mit dem ständigen Hintergrund der sich verschärfenden Repression. Allein im Jahr 2007 haben die Behörden über 400 BaskInnen aus politischen Gründen verhaftet – von den 42 über Folter in Polizeigewahrsam berichtet haben. Aktuell laufen Verbotsverfahren gegen die baskischen Parteien EHAK und ANV. Auch im Dorf Lezo, wo 9 von 10 Stadträten über die Liste der ANV gewählt wurden, ist diese Repression zu spüren: Anreisende aus allen Richtungen wurden bereits vor Erreichen der Stadt in Strassensperren der Guardia Civil kontrolliert.
Überall hingen die Plakate der „Abstentzioa“-Kampagne, die zur Wahlenthaltung bei den spanischen Präsidentschaftswahlen vor wenigen Wochen aufforderten. Die wichtigste politische Organisation der baskischen Jugendbewegung, SEGI, gilt seit letztem Jahr im spanischen Staat als „terroristische Vereinigung“ – und trotzdem war sie an jeder Ecke in Lezo präsent.