Heldengedenken raus aus den Köpfen

Wir gedenken den Opfern des Naziregimes
Naziaufmarsch am 16.12 in Gräfenberg stoppen!

Seit 1999 treffen sich NPD und „freie Kameradschaften“ alljährlich anlässlich des „Volkstrauertages“ in Gräfenberg, um „ihren Helden“ des 2.Weltkriegs zu gedenken. Wegen des immer stärker werdenden Protestes können die Neonazis dies nun nicht mehr ungestört tun und versuchen deshalb auf andere Termine im Jahr auszuweichen. Hierbei marschieren sie vom Bahnhof (Gräfenberg) zum örtlichen Kriegerdenkmal, das hoch über Gräfenberg steht. Das Kriegerdenkmal wurde bereits 1924 zum Gedenken der gefallenen Soldaten des 1.Weltkrieges erbaut. Nach dem 2.Weltkrieg wurden 1956 weitere Tafeln zum Gedenken der gefallenen Wehrmachtsoldaten von Gräfenberg angebracht.
Mit dem revisionistischen Gedenken an die faschistische Wehrmacht, die die Vernichtung von Millionen Jüdinnen und Juden erst ermöglichte, versuchen die Neonazis ihre vorhandenen Strukturen in Gräfenberg und Mittelfranken zu stabilisieren und auszubauen.
Verhindern wir gemeinsam, dass über 60 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus Nazis auf solche Weise den Wehrmachtsoldaten gedenken. Die menschenverachtenden Taten der Wehrmacht dürfen nicht gerechtfertigt oder vergessen werden.

Wir gedenken nicht den Tätern!
Es gilt vielmehr denjenigen zu gedenken, die Widerstand gegen die NS-Diktatur leisteten oder Opfer des deutschen Vernichtungskrieges wurden.
Erst 2002 wurden die NS-Unrechtsurteile gegen Wehrmachtsdeserteure aufgehoben. Noch heute müssen Deserteure, die sich immerhin einem Vernichtungskrieg verweigerten, um gesellschaftliche Anerkennung kämpfen. Öffentliche Gedenkorte gibt es kaum. Obwohl die Urteile aufgehoben sind, haben die weniger als 200 noch lebenden Deserteure keinen Anspruch auf Entschädigung.
Auch ZwangsarbeiterInnen, die zu Millionen unfreiwillig die deutsche Kriegswirtschaft durch die unmenschliche Ausbeutung ihrer Arbeitskraft aufrecht erhielten, wurden weder von Seiten des deutschen Staates, noch der deutschen Wirtschaft angemessen entschädigt, obwohl bis zum Ende des Krieges über 7 Millionen ZwangsarbeiterInnen in der Landwirtschaft und Industriebetrieben, wie z.B. Thyssen/Krupp, IG Farben und Siemens arbeiteten.
Außerdem gilt es den Menschen zu gedenken, die aufgrund ihrer politischen Einstellung, der menschenverachtenden Rassenlehre, ihrer sexuellen Neigung und Religionszugehörigkeit vor und während des 3. Reiches grausam verfolgt und ermordet wurden.
Deshalb rufen wir alle AntifaschistInnen auf am 16.12.2006 an der Kundgebung der BürgerInnen der Stadt Gräfenberg teilzunehmen. Dort werden wir gemeinsam zeigen, dass Nazis nicht willkommen sind, weder in Gräfenberg noch anderswo.

Wir, das Antifaschistische Aktionsbündnis Nürnberg, fordern:

  • Anbringung einer Gedenktafel für die Opfer des Hitlerfaschismus
  • Rehabilitierung aller ZwangsarbeiterInnen und Verfolgten des Naziregimes

Zeigen wir, dass Nazis in Gräfenberg nicht erwünscht sind.
Verhindern wir gemeinsam den Naziaufmarsch in Gräfenberg!!!

Faschismus ist keine Meinung – sondern ein Verbrechen!

Treffpunkt am Sa, 16.12.2006 um 12:00 Uhr Gräfenberger Marktplatz

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