Wie im vergangenen Jahr beteiligten sich ca. 1000 Menschen an der diesjährigen revolutionären 1.Mai Demo in Nürnberg.
Die organisierte autonomie (oa), die zusammen mit einem Bündnis zahlreicher linker und internationalistischer Gruppen zur Demo aufgerufen hatte, bewertet die Demo als Erfolg. Nach Berlin hat sich Nürnberg mittlerweile zum zweitgrößten revolutionären 1. Mai in der BRD entwickelt. Die Demo war kämpferisch und entschlossen.
Die Polizei provozierte insbesondere durch schikanöse Vorkontrollen, in deren Verlauf mindestens 5 Personen willkürlich festgenommen wurden. Während der Demo wurde u.a. ein Videowagen der Polizei leicht beschädigt.
Bei einer Zwischenkundgebung kam es zu einem kleineren Zwischenfall mit sog. „Antideutschen“, die in Nürnberg allerdings keinerlei Bedeutung haben. Nach einem Redebeitrag der türkischen Solidaritätsgruppe Tayad stellte sich eine Handvoll Antideutsche an den Rand der Demo und riefen u.a. „Nieder mit Palästina – Lang lebe Israel“, anschliessend verließen sie nach Aufforderung die Demo. Die organisierte autonomie betonte in einem Interview nach der Demo, den Zwischenfall nicht überzubewerten. Der rev. 1. Mai habe in Nürnberg als Bündnisdemo unterschiedlichster Gruppen einen internationalistischen Charakter, der eine Solidarität mit imperialistischen und kriegstreibenden Staaten explizit ausschliesst. Vielmehr gehe es ihnen um die Solidarität mit linken und antikapitalistischen Kräften weltweit, auch in Israel und Palästina.
Nach der Demo fand im Stadtteil Gostenhof wie jedes Jahr ein internationalistisches Strassenfest statt, das trotz des Dauerregens am Nachmittag gut besucht war. Dort sorgten u.a. Generation Yps (HC-Punk aus Nbg.), Babylon Inferno (sehr guter Polit-HipHop aus Aachen), Grup Yorum (beliebte türkische Polit-Combo), Auroro (klasse Punk aus Ungarn) und Rotes Haus aus Hamburg für herrvorragende Stimmung. Nachdem es im vergangenen Jahr am Rande des Strassenfestes zu Auseinandersetzungen mit der Polizei kam, sperrte diese in diesem Jahr den Bereich Fürther Strasse komplett ab. Trotz willkürlicher Platzverweise und Provokationen blieb es in diesem Jahr neben einigen Flaschenwürfen weitestgehend ruhig. Alles in allem ein gelungender revolutionärer 1. Mai in Nürnberg.