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 Fazit

Gemeinsam gehört uns die Zukunft

Nun sind sie da die Ergebnisse der Umfrage und die Auswertung hat viel Positives über die BewohnerInnen unseres Stadtteils hervorgebracht. Einmal mehr hat sich die Mehrheit der GostenhoferInnen selbstbewusst und rebellisch präsentiert. Die große Mehrheit hat gezeigt, dass sie sich nichts weismachen lässt und die eigene prekäre Lage auf dem sogenannten Wohnungsmarkt einzuschätzen weiß. Wir GostenhoferInnen nehmen die Gentrifizierung unseres Viertels wahr, lehnen diese ab und sind auch nicht bereit, uns mit steigenden Mieten, Vertreibung und all den anderen Risiken und Nebenwirkungen des Geschäfts mit der Ware Wohnraum einfach abzufinden.

Was nun?

Viele stellen sich nun sicherlich die Frage, wie es weitergehen soll. Denn durch eine Umfrage allein wird es weder möglich sein, die Gentrifizierung unseres Viertels aufzuhalten, noch senkt sie hohe Mieten oder verhindert deren Erhöhung. Auch sichert eine Umfrage allein uns bestimmt keine Möglichkeiten, die Gestaltung unseres Viertels in die eigenen Hände zu nehmen und sie hält auch noch nicht die Vertreibung der Einkommensschwächeren auf.

Gemeinsam haben wir Grundlagen gelegt

Das alles ist sicherlich richtig, aber wir haben mit der Umfrage auch einen ersten großen gemeinsamen Schritt gemacht. Wir haben Grundlagen gelegt, haben Erfahrungen, Erkenntnisse und Informationen ausgetauscht. Wir haben mit der Umfrage und in der gemeinsamen Debatte um diese eine Verständigung der GostenhoferInnen über den Stand der Dinge, über drängenste Probleme und mögliche Lösungsmöglichkeiten herbeigeführt, haben miteinander gesprochen, uns über Widerstand, unsere Möglichkeiten und lohnende Ziele ausgetauscht. Und genau auf diesen, unseren ersten kollektiven Schritt, gilt es aufzubauen.

Auf das gemeinsam Erarbeitete aufbauen

Aus den Fragebögen, euren Antworten und dem, was bisher als Debatte rund um die Umfrage gelaufen ist, wollen wir in den nächsten Wochen eine Gostenhofer Stadtteilerklärung erarbeiten. In dieser Erklärung sollen gemeinsame Forderungen konkretisiert und Ziele definiert werden für den Kampf um unser Viertel. Herauskommen soll eine gemeinsame Erklärung für den Kampf um verbesserte Wohn- und Lebensbedingungen in Gostenhof und langfristig auch für einen grundsätzlichen, nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel. Wie es eine große Mehrheit in der Umfrage befürwortet hat, wollen wir uns langfristig auch für die Vergesellschaftung des Wohnraums einsetzen und für ein Ende des Geschäfts mit der Ware Wohnung, von dem eh nur eine gesellschaftliche Minderheit von EigentümerInnen profitiert. Auf dieser von uns allen gemeinsam geschaffenen Erklärung, sollen dann unsere kommenden Schritte fußen.

Was tun

Gemeinsam müssen wir uns vernetzen, uns unserer bestehenden Rechte bewusst werden und diese auch einfordern. Hierzu soll es im September ein Flugblatt an alle Haushalte geben, in dem Informationen und Möglichkeiten, sich gegen unverschämte HausbesitzerInnen zur Wehr zu setzen, präsentiert werden. Darüber hinaus müssen wir Aktivitäten entwickeln, Veranstaltungen machen, Kundgebungen organisieren, Aktionen planen und durchführen, demonstrieren, schlichtweg Protest und Widerstand organisieren mit dem Ziel Druck auf HausbesitzerInnen, Immobilienkonzerne, Baulöwen und städtische wie staatliche politische Verantwortliche zu schaffen. Es geht darum, dass wir uns gemeinsam und solidarisch zur Wehr setzen und perspektivisch alle Möglichkeiten nutzen, der Immobilienindustrie das Geschäft mit unserem Viertel auf unsere Kosten zu vermiesen.
Wir wollen, dass hier in Zukunft keine Mieterhöhung ohne Proteste über die Bühne geht, dass die Schikanen von HausbesitzerInnen und Hausverwaltungen nicht mehr unbeantwortet bleiben, dass keine Luxussanierung läuft und kein Nobelneubau mehr gebaut werden kann ohne massiven Widerstand von uns allen.

Eine Aktion der organisierten autonomie und der Initiative Mietenwahnsinn stoppen