Am 30. September fanden gleich zwei Aktionen in Nürnberg zur andauernden Krise im Gesundheitssystem statt, die die in diesem System arbeitenden Lohnabhängigen und natürlich auch die PatientInnen gerade ausbaden müssen. Ab 14:30 Uhr wurde Oberbürgermeister König an sein Wahlkampfversprechen erinnert, die Klinik Nürnberg Service GmbH (KNSG) ins Klinikum wieder einzugliedern. Passiert ist bisher nichts. Auch das großzügige Angebot, dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen („Ambulanz für politische Demenz“), schlug OB -König – vorerst – aus. Ein Bericht zu der gemeinsamen Aktion der Initiative Solidarische ArbeiterInnen (ISA) und der Initiative Gesundheit statt Profit wurde auf der Internet-Seite der ISA veröffentlicht.
Für den späten Nachmittag hatten dann, auch anlässlich der GesundheitsministerInnenkonferenz in Berlin Ver.di und verschiedene politische Gruppen – darunter auch die Initiative Gesundheit statt Profit – zu einer Kundgebung am Gewerbemuseumsplatz aufgerufen.
Dort befindet sich eine Außenstelle des bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Die Initiative Gesundheit statt Profit zeigte mit einer Aktion den Ausweg aus der Pflegekrise: Unter dem Motto „Gesundheitswesen am Boden“ legten sich zahlreiche Beschäftigte auf den Boden um dann Forderungen zu präsentieren, die ihnen halfen wieder aufzustehen. Die Forderungen reichten von „Mehr Geld! Statt Applaus“, „Weg mit Fallpauschalen“, „Personalbemessung per Tarifvertrag“ über „Eingliederung der Beschäftigten der Servicegesellschaft“, „Krankenhausbeschäftigte wollen sich nicht spalten lassen“ bis zu „Krankenhauskonzerne enteignen; Vergesellschaftung des Gesundheitswesens“. Redebeiträge gab es von Ver.di, einer Betriebsrätin der KNSG und der Initiative Gesundheit statt Profit.
An der Kundgebung nahmen über 100 Menschen teil und es wurde Live vom BR darüber im Fernsehen berichtet. Für die InitiatorInnen ein toller Erfolg und sicher ein kleiner vorläufiger Höhepunkt für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Im Oktober will Ver.di den Druck auf die Gegenseite erhöhen mit (Streik-)Aktionen. Ein breites gesellschaftliches Bündnis beginnt sich zu bilden.
Hier noch ein paar Impressionen der Kundgebung ab 17:30 Uhr: