Bericht: Mobi-Aktion zum Ende des NSU-Prozesses

Heute, am 7. April, fand in Nürnberg eine Aktion statt, um auf die Demo zur Urteilsverkündung im NSU-Prozesses zu mobilisieren. Die Antifa-Aktionskneipe, die Organisierte Autonomie und die revolutionär organisierte Jugendaktion planten und führten die verschiedenen Kundgebungen durch. Es wurde vor dem Nürnberger Gericht gestartet, hier wurde auf die vorsätzliche Inkompetenz der Staatsanwaltschaft in Zusammenhang mit den Ermittlungen rund um den NSU-Komplex hingewiesen. Ein riesiges rotes „X“ begleitete seit Beginn die verschiedenen Kundgebungen, außerdem viele kleiner rote und schwarze „X“e. Damit sollte auf den Tag X auf die bereits erwähnte Demo in München hingewiesen werden. Während der ersten Kundgebung gab es eine kurze Rede und die Moderation klärte über allgemeine Verstrickungen des NSU nach Nürnberg auf. Zu dieser Zeit waren wir bereits circa 30 Menschen, die sich während der kompletten Aktion immer wieder selbständig durch beispielsweise Flyerverteilungen und Diskussionen mit Interessierten einbrachten.


Die nächste Station war der Nürnberger Plärrer. Hier stand man direkt vor der Polizeiwache in der vor einigen Jahren die SOKO Bospurus arbeitete. Diese leitete bundesweit die Ermittlungen zu der Mordserie des NSU. Hier wurde in einem weiteren Redebeitrag auf die von einem rassistischen Weltbild geprägten Ermittlungen, die die Opfer als Teile mafiöser Strukturen darstellten, aufmerksam gemacht. Außerdem wurde auf die leitenden Ermittler eingegangen, die für ihre desaströse Arbeit mit Beförderungen belohnt wurden. Hier wurde die Frage gestellt, ob es nicht genau diese Arbeit war, die von höheren Stellen so gewollt war.

Anschließend zog man gemeinsam mit inzwischen 40 Personen zur Bullenwache am Jakobsplatz. Es wurden einige der mitgebrachten „X“e symbolisch in den Büschen vor dieser Wache platziert, um direkt eine verantwortliche Partei im NSU Komplex zu benennen. Man zog in der folgenden Rede die Parallele zu damals, als direkt nach einem kompletten Versagen des Verfassungsschutzes diesem mehr Rechte eingeräumt wurden, wo heute in der selben Manier der Polizei in Bayern, die immer wieder durch Prügelexzesse wie beispielsweise am 31. Mai an einer Nürnberger Berufsschule auffällt, mehr Möglichkeiten gegeben werden, Menschen auszuspionieren, zu kriminalisieren und ohne Grund einzusperren (siehe neues Polizeiaufgaben-Gesetz in Bayern). Als Grund für solche Maßnahmen wurden der anhaltende Rechtsrutsch ausgemacht, der sich nicht nur in Form der AfD niederschlägt sondern eben auch in Form von Gesetzesverschärfungen und dem Abbau von Bürgerrechten durch die regierenden Parteien.

 

Vom Plärrer machte man sich zu Fuß in Richtung des Nürnberger Pressehaus auf. Als man durch die Innenstadt lief, wurde mit kurzen Beiträgen der Moderation auf unsere Aktion aufmerksam gemacht und Flyer wurden verteilt. Am Pressehaus angekommen versammelte man sich kurz direkt davor, um ein Gruppenfoto zu schießen. Danach wechselte man die Straßenseite, um auf dem Willy-Brandt-Platz eine weitere Rede zu hören, die die Nürnberger Zeitung (NZ) angriff, insbesondere mit dem Hinweis darauf, dass sie es waren, die den Begriff „Döner-Morde“ für die Mordserie an MigrantInnen in rassistisch-stereotyper Weise betitelten. Natürlich war auch von den Medien die Version der Mafia-Auseinandersetzungen größtenteils unwidersprochen reproduziert worden.

Zum Abschluss der Aktion begab man sich auf den Hauptmarkt, um dort vor dem Rathaus den vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) ermordeten MigrantInnen zu gedenken und außerdem auf die Verantwortung des Staates für die Toten in einer abschließenden Rede aufmerksam zu machen. Symbolisch wurde der Hauptmarkt zum „Platz der Opfer des NSU“ umbenannt.
Wir ziehen eine positive Bilanz, denn mit unserer Mobi-Aktion wurden durch die Verteilung von circa 1500 Flyern sowie dem Halten von Reden an belebten Plätzen etliche PassantInnen informiert und dazu aufgefordert zu der Kein-Schluss-Strich-Demonstration mit uns nach München zu fahren.

In diesem Sinne: Am Tag der Urteilsverkündung nach München! Staatlich unterstützen Naziterror zerschlagen – Verfassungsschutz abschaffen

drucken | 9. April 2018 | Revolutionär organisierte Jugendaktion

Terminkalender

Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!