Keine Nazipropaganda! Keine Verdrehung der Geschichte! Stoppen wir die Nazis! Gostenhof – ein Stadtteil und seine FreundInnen stellen sich quer
Naziaufmarsch durch Gostenhof geplant
Der Rechtsextremist Christian Malcoci hat unter dem Titel: „Recht statt Rache – Revision der Nürnberger Prozesse“ einen Naziaufmarsch angemeldet. Der Aufmarsch soll vom Justizgebäude an der Fürther Straße bis zum Hauptbahnhof führen. In dem Justizgebäude fanden nach der Niederlage des faschistischen 3. Reichs die Prozesse gegen deutsche Kriegsverbrecher statt. Nach Aussagen Malcocis soll es sich bei der geplanten Provokation um eine „zentrale Demonstration“ freier Kameradschaften handeln, die von der NPD unterstützt wird.
Dass die Route des geplanten Aufmarsches durch den Stadtteil Gostenhof führen soll, ist für die Nazis sicher ein wichtiger und willkommener Nebeneffekt.
Schon einmal, vor der Machtübernahme der NSDAP 1933, war der Stadtteil bevorzugtes Angriffsziel faschistischer Hetze, Aufmärsche und gewalttätiger Übergriffe. ArbeiterInnen, Juden und Jüdinnen, ChristInnen, SozialdemokratInnen und KommunistInnen – die GostenhoferInnen waren bei den Faschisten verhaßt. Die Nazis hatten hier wenig Anhang, der Antifaschismus war dagegen fest verankert und viele GostenhoferInnen setzten sich gegen die Nazis aktiv zur Wehr.
Gostenhof ist heute ein Stadtteil in dem ArbeiterInnen, Erwerbslose, Linke, MigrantInnen, StudentInnen, KünstlerInnen und Flüchtlinge aus verschiedensten Teilen der Welt zusammenleben. Den Nazis ist dieses Viertel auch aktuell wieder ein Dorn im Auge. In ihrer menschenfeindlichen Propaganda bezeichnen sie Gostenhof als „Kanakenviertel oder Zeckenstadtteil“. Der Stadtteil und seine BewohnerInnen waren in der jüngeren Vergangenheit deshalb immer mal wieder Ziel neonazistischer Propaganda, Schmiererreien und Einschüchterungsversuche. Der im Oktober geplante Aufmarsch stellt allerdings eine neue Qualität dar.
Die Nazis wollen also mitten durch Gostenhof marschieren, ihre die Geschichte verdrehende Propaganda und ihre ausländerfeindliche Hetze in den Straßen unseres Stadtteils verbreiten.
Solche Aufmärsche dienen den FaschistInnen dazu, ihre rassistische Propaganda zu verbreiten, neue AnhängerInnen zu gewinnen, Andersdenkende einzuschüchtern und lokale Nazi-Organisationen zu unterstützen.
Im aktuellen Fall versuchen die Nazis darüberhinaus sich durch die Auswahl des historischen Ortes – das Gerichtsgebäude in dem die Nürnberger Prozesse stattfanden – bundesweit in die Schlagzeilen zu bringen. Dadurch sollen ihre Inhalte in das Bewusstsein von vielen katapultiert werden.
Geht es nach dem Willen der Nazis, gibt es keine deutsche Kriegsschuld, hat der Holocaust nie stattgefunden, gab es keine deutschen Kriegsverbrechen, keine Millionen Opfer iher Terrorherrschaft. Aus faschistischen TäterInnen sollen im Bewusstsein der Menschen die eigentlichen Opfer des Kriegs gemacht werden. Es soll die Niederlage des Faschismus im 2. Weltkrieg revidiert werden.
Ein derart verdrehtes Geschichtsbild, soll helfen faschistische Ideologie, trotz ihrer mörderischen Verbrechen, in weiten Teilen der Gesellschaft wieder denkbar zu machen und damit perspektivisch den Weg für eine erneute Übernahme der politischen Macht in Deutschland ermöglichen.
Wir sagen laut und deutlich Nein zu den FaschistInnen und zu ihrer menschenverachtenden Ideologie
Die Nazis und ihre Ideologie wurden in der Weimarer Republik dazu benutzt, Menschen während Wirtschaftskrise und Massenarmut zu spalten und gegeneinander zu hetzen. Die Schuld für die wirtschaftliche Lage und den sinkenden Lebensstandard der Mehrheit wurde „den Juden“ oder anderen Völkern angedichtet. Die, die sich darauf nicht einließen, sich dennoch für ein Recht auf ein menschenwürdiges Leben für alle einsetzten, wurden von ihnen mit allen Mitteln bekämpft. Unter ihrer Herrschaft wurde die ArbeiterInnenbewegung zerschlagen, Gewerkschaften verboten und schließlich alle Organisationen Andersdenkender aufgelöst. In ihrem Rassenwahn versuchten sie alle Juden und Jüdinnen Europas zu ermorden. Für die Profitinteressen der deutschen Industriekonzerne und Banken überfielen sie andere Länder.
In den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen, waren Nazifunktionäre, führende Vertreter des faschistischen deutschen Staates, Wehrmachtskommandeure, Wirtschaftsbosse und Direktoren der Industrie angeklagt. Die Anklagepunkte lauteten Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschheit. Sie wurden zurecht verurteilt!
Nie wieder Faschismus hieß damals die Parole all jener die den nazionalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern entkommen waren. Nie wieder Faschismus sagten zurecht fast alle die das Terrorregime der Nazis und den Krieg überlebt hatten.
Nie wieder Faschismus sagen auch wir hier und heute!
Über 60 Jahre nach der Befreiung vom Faschismus ist das notwendig, weil die Nachfolger jener, die 1933 das Terrorregime errichteten, aktiv sind, Organisationen aufbauen, durch die sie neue Verbrechen planen und durchführen.
NPD, DVU und zahlreiche andere faschistische Parteien sitzen heute wieder in den Stadträten und Parlamenten. Es vergeht in der BRD heute kein Wochenende an dem die FaschistInnen nicht einen ihrer genehmigten Aufmärsche veranstalten und die Zahlen der Angriffe auf Menschen nichtdeutscher Herkunft erreichen in diesem Jahr mit fast drei Gewaltakten pro Tag, laut Medienberichten ein neues Rekordhoch.
Kein Naziaufmarsch durch Gostenhof – Die Nazis ignorieren heißt ihr Treiben zu fördern – AntifaschistIn sein heißt aktiv werden
Wir können es nicht hinnehmen, dass sich die braunen Horden heute wieder breit machen, ihre Propaganda ungestört verbreiten, Menschen bedrohen oder überfallen. Alle, die es ernst meinen mit ihrer Gegnerschaft zu den FaschistInnen, müssen vor Ort aktiv werden. Zeigen wir ihnen wem die Straßen Gostenhofs und unserer Stadt gehören. Machen wir den Nazis gemeinsam, nachdrücklich und unmissverständlich klar, dass wir sie weder in unserem Stadtteil noch anderswo haben wollen.
Zeigen wir darüber hinaus den politisch Verantwortlichen, die immer wieder Genehmigungen für solche Aufmärsche erteilen, dass wir nicht gewillt sind, das faschistische Treiben zu ignorieren weder in Gostenhof noch anderswo.
Kommt alle und beteiligt euch an der Demonstration
Stoppen wir die Nazis – eine andere Welt ist möglich und nötig
Im Anschluss an die Demonstration wollen wir uns den Nazis an ihrem Auftaktplatz und entlang ihrer geplanten Route gemeinsam entgegenstellen und ihnen klar machen was wir von ihnen halten.
Eine Initiative von:
Antifaschistisches Aktionsbündnis Nürnberg & organisierte autonomie (OA)
es rufen auf: AG „Schule ohne Rassismus“ des Helene-Lange-Gymnasiums Fürth, AGIF, Aktivspielplatz Gostenhof, Änderungsschneiderei Kumlu, Antifa Umland Erlangen, Antifaschistische Aktion Bad Windsheim, Antifaschistische Linke Fürth, ArTelier, Attac Nürnberg, autonome nürnberger akademie , AVANTI – Projekt undogmatische Linke, Babylonverein, Balazzo Brozzi, Baris Früchte-Gemüse, Baskent Dönerhaus, Bir-Kar, Brezen – Kolb GmbH, Café „Kiosk“, Café Glamour, Cin Cin, City-Druck, Climb High, Club Calcio Giovanile I. / Nbg. CCGI e.V., Club Cavallino, COCON Hairstyling & cut, Computerdoktor, Computerecke, Concrete Jungle Store, CopyFactory GmbH, Degrin Begegnung und Bildung in Vielfalt e.V., Deniz Obst Gemüse Feinkost, Der Gostenhofer Getränkemarkt, DESI, DIDF Nbg., DKP-Nürnberg, Dorsch-Garage KFZ Strohmeier, Dr. med Florian Schumacher, Dreieinigkeitskirche Gostenhof, E. Tsiouka Griechische Lebensmittel, Essentielles-Rational-Museum, Fahrradkiste, Feinkost + Getränke Ceylan, FilmRakete, Forschungsstelle für Menschenrechte e.V., Fotoladen Dipping, Fotoshop-Nürnberg, Gemeinschaftspraxis Dr. Bess / G. Geiger, Gemeinschaftspraxis Dr. Gassong / Dr. Lederer-Kanawin, Gostenhofer Buchhandlung, Gostner Hoftheater, Griechische Lebensmittel Mantatzis, GSN – Gewerkschaft der SchülerInnen und StudentInnen in Nürnberg, handy-mobile, Harzer Optik, Highlight Homegrowsystems, Internationales Frauen- und Mädchenzentrum e.V., JoJo Music, Junge HumanistInnen Nürnberg , Junge Stimme Nbg., Jusos Nürnberg, Juwelier Matzke, Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen, Katja´s Zooeck´la, Konkert´s Hobbydesign, Krowis Puppenbühne, Kunstbuchhandlung Waltraud Kaiser, Kunstverein, Leo´s Piccolo Market, Libertad, Libresso, Lichtblick Optik Hellerich, linkesbuch.de, Lotos GmbH, Martin-Behaim Apotheke, MC Kuhle Wampe Nürnberg, Metroproletan – Archiv&Bibliothek, Metzgerei Weilepp, Möbel – Wetzel, Musikstudio Ziegler, Musikzentrale Nürnberg e.V., Naturheilpraxis Sabine Haselmayer, Naturkosteck, NG Textildruck, Niceprice – Wasserbetten, Nostalgie Express (ehemals Orient-Express), Palais Schaumburg, Palästina-Nahost Solidaritätskomitee, Palmengarten Team, Panne e.V., Parus D. Luybinsky, Pension Ost, Pizza Bäck, Pizza für Dich, Planungskneipe, Plärrer Apotheke, Raumausstattung Augustin, Restaurant Locanda, Restaurant Mithrion, Restaurierung & Kunsthandwerk Keck, Saldorfer 5, Salon Regina, Samt & Seide, Sanitätshaus Kleylein GmbH, Schehrezad Restaurant, SchülerInnenbündnis Nürnberg, SDAJ Bayern, Shop-Mop, [´solid] Nürnberg, Solidarität International Nürnberg, Sonnenstudio Sun-Shine, Sozialforum Nürnberg, stadt-barkasse-nürnberg, kunstfaxtransporte, Stadtteilladen Schwarze Katze, Steindamm Lotto – Toto, Tabakwaren , Streiberger, Tabakwaren – Zeitschriften Richter, Takouk Dönerladen, Telecafé, Textil Fachreinigung/ Änderungsschneiderei Tsiabalis, Translationsite, ultras gostenhof, Üstel-Markt, VAPCA.org, Wäscherei 1-2-3, Wasserbetten Schlafoase, Willich, Wohnkultur Prebel, World of Sleep and Living, XL-Tours.de Reiseland, Zeiser + Büttner Fachbuchhandlung, Zeitschriften – Tabakwaren Müller, Zentralcafé im K4, Zwei M Belichtungsservice
Plakat als PDF hier
Aufruf als PDF hier