Solidarität aus Gostenhof mit dem Jugend-und Kulturzentrum P31 – auf zur morgigen Kundgebung – jetzt erst Recht!

Erst vor rund einer Woche wurde von den OrganisatorInnen eine Alternative zur Demonstration am morgigen Samstag für den Erhalt des P31 und für Freiräume im Allgemeinen erarbeitet. Drei Kundgebungen sollten es werden: am Aufseßplatz, am Projekt selbst und in Gostenhof. Auch das Ordnungsamt Nürnberg war mit den Plänen einverstanden. Der CSU-Oberbürgermeister aber ließ es sich nicht nehmen, sich einzuschalten und veranlasste letztlich, dass auch diese Alternative abgelehnt wurde. Eine Kundgebung soll es sein und nur eine Stunde. Der Versuch dagegen zu klagen, scheiterte heute. Argumentiert wird mit dem Infektionsgeschehen. Und das in einer Zeit, in der die Innenstadt zum Bersten voll ist, Wirtschaftsminister Altmeier patriotisches Shoppen als das Gebot der Stunde sieht und die allermeisten von uns schön brav weiter in die Arbeit traben sollen – volle Öffis inklusive. Eine Kundgebung hingegen mit Hygieneauflagen, im Freien und viel Raum für Abstände wird zur Gefahr stilisiert. Immer so wie es politisch in den Kram passt… Kämpfe gegen Verdrängung, die InvestorInnenträume zum Platzen bringen könnten, Kämpfe um selbstverwaltete Räume, die für Menschen im Stadtteil so wichtig sind, in denen wir uns treffen, organisieren und ausprobieren können (zumindest wenn gerade keine Pandemie herrscht), sie sind in der kapitalistischen Gesellschaft nicht gewollt. Um so wichtiger, dass wir als Gostenhofer MieterInnen, die Aufwertung und Verdrängung nur zu gut kennen, unsere Solidarität zeigen. Heute scheinen ein paar aktive Menschen dieser Solidarität noch einmal Ausdruck gegeben zu haben. Sehr schön. Um 14 Uhr am Aufseßplatz beginnt die genehmigte Kundgebung. Danach haben wir allen Raum, in vielschichtigen Formen zu zeigen, wie wichtig widerständige und solidarische Strukturen und Orte sind. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Transparent aus dem Fenster, das Viertel mit Schildern schmücken, Plätze gestalten… Jetzt erst Recht! Raus auf die Straße denn wie das P31 so schön sagt „wenn sie uns das Haus nehmen, bleibt uns nur noch die Straße!“ Wir sehen uns dort!