Kundgebung gegen Unterstützung der NPD durch SPD und Stadtreklame – „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda! Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!“

Kundgebung gegen Unterstützung der NPD durch SPD und Stadtreklame – „Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda! Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!“

+++ Kundgebung Nürnberger Rathaus +++ Mittwoch, 22.5. +++ 17:30 Uhr +++ Paralell läuft die Sitzung des Stadtrats +++ Auf die Straße gegen Nazipropaganda! +++

SPD und Stadtreklame unterstützen NPD!

Hunderte Plakate der Neonazipartei NPD kleben im Nürnberger Stadtgebiet. Es sind nicht die üblichen Wahlplakate an Laternen und Bäumen sondern auf kommerziellen Werbeflächen der Stadtreklame Nürnberg GmbH. Die zutiefst rassis­tischen Plakate der NPD hängen extra hoch an Litfaßsäulen und Plakatwänden, wohl um es Menschen zu erschweren die Neonazi-Hetze zu entfernen. Zusätzlich ist es ein Skandal, dass NPD Werbung auch am Platz der Opfer des Faschis­mus und in der Scharrerstraße plakatiert sind. Hier wurde Ismail Yaşar von den Rechtsterroristen des NSU ermordet. In der Stadt der Reichsparteitage und NSU Morde darf eine Partei, die in der direkten Nachfolge der NSDAP steht, nun ungestört Propaganda machen für ihr menschenverachtendes Weltbild.

Wie kann das sein?

Gegenüber AntifaschistInnen hat die Stadtreklame ihre Geschäftspraxis verteidigt und angekündigt nicht davon Abstand nehmen zu wollen, die Plakate der Faschisten zu verkleben. Recherchen haben ergeben, dass der Einfluss der SPD auf die Nürnberger Stadtreklame GmbH sehr hoch ist. So ist laut Handelsregister die fränkische Verlagsanstalt und Buch­druckerei GmbH (FVB) zu 50% an der Stadtreklame beteiligt. Die SPD ist laut dem aktuellen Rechenschaftsbericht aus dem Bundestag mit 100% Nominalkapital an der FVB beteiligt. Leitende Posten werden von hochrangigen Lokalpoliti­kerInnen besetzt. Der frisch gekürte Oberbürgermeisterkandidat der Sozialdemokraten, Thorsten Brehm, ist Geschäfts­führer der FVB. Die Geschäftsführerin der Stadtreklame wiederum ist im Moment die ehemalige SPD Stadträtin Katja Strohhacker.

Warum nutzt die Nürnberger SPD ihren Einfluss nicht?

Eigentlich hätte die Nürnberger SPD genügend personellen und institutionellen Einfluss grundlegend etwas gegen den Wahlkampf von Neonazis oder Auftritte Rechter Parteien zu tun. Aber seit Jahren lässt sich ein Kurs des gewährenlas­sens von rechten Auftritten beobachten. Die SPD geführte Stadtregierung ließ es so zum Beispiel in den vergangenen Jahren zu, dass die AfD in der städtischen Meistersingerhalle auftreten konnte. Zwar versuchte die Stadt Nürnberg 2017 kurzzeitig den Auftritt von AfD Politiker Alexander Gauland rechtlich zu unterbinden, ließ es aber 2018 komplett blei­ben etwas gegen den AfD Landesparteitag in der Meistersingerhalle zu unternehmen. Die Nürnberger VAG, ein städti­sches Tochterunternehmen, stellte außerdem immer wieder Sonder-U-Bahnen für die sichere An- und Abreise von Neo­nazis zu ihren Aufmärschen zur Verfügung.

Argumentiert wird von Seiten der SPD und den beteiligten Unternehmen immer wieder, dass Neonazis, solange sie nicht verbotenen Organisationen angehören, gesetzlich gleichbehandelt werden müssen. Andere Städte und Unterneh­men wehren sich aber im Gegensatz zur Nürnberger Linie gegen Wahlwerbung von Rechts: So veranlasste die Stadt Zit­tau Europawahlplakate der NPD abzuhängen und bekam vor dem Verwaltungsgericht Dresden recht. Auch das ZDF und andere Fernsehsender klagten dagegen, rassistische Spots der NPD ausstrahlen zu müssen. Auch private Werbeunter­nehmen verweigerten z.B. der AfD im NRW Landtagswahlkampf 2017 Aufträge. Denn kommerziellen Unternehmern steht es grundsätzlich frei welche Aufträge sie annehmen und welche nicht. In Nürnberg plakatiert die Stadtreklame, wie schon in vergangenen Wahlkämpfen, weiterhin Plakate der NPD. Auch SPD Oberbürgermeister Maly scheint an der bisherigen Linie festzuhalten. So äußerte er sich gegenüber der Bild Zeitung am 21. Mai 2019 Ich finde diese Plakate eklig und grausam. Aber Aktionen der NPD sind oft richterlich geprüft, auch wenn sie sich z.B. in Gaststätten einmietet. Das muss man aushalten.Alles in allem steht das Handeln der Nürnberger SPD in einem starken Gegensatz zu ihren antifaschistischen Lippenbekentnissen.

Nazipropaganda muss man nicht aushalten!

In einer Stadt, die historisch für die NS Rassengesetze und der Nazi-Reichsparteitage steht, in einer Stadt, in der drei unserer Mitmenschen von Rechtsterroristen ermordet wurden, in einer Stadt, in der in den letzten vier Jahren ständig Faschisten aufmarschiert sind, hat man schon genug ausgehalten! Es ist ein Skandal, dass Neonazis immer noch Freiheiten eingeräumt werden, welche sie MigrantInnen, Geflüchteten und Andersdenkenden verwehren wollen. Denn ihre Politik setzen Neonazis in letzter Konsequenz auch gewalttätig durch. Wenn OB Maly sagt, dass man Neonazis in Gaststätten aushalten muss, heißt das in der Realität, dass man im Zweifel auch Naziangriffe aushalten muss, die von diesen Nazitreffpunkten dann ausgehen.

Es gibt kein recht auf Nazipropaganda!

In einer Zeit, in der rechte Parteien Wahlkampf machen damit sie in ganz Europa ihre menschenverachtende Politik durchsetzen können, müssen wir alle selbst aktiv werden. Dabei spielt es keine Rolle welche „Rechte“ die Faschisten angeblich haben. Denn die Vergangenheit hat gezeigt um die Macht im Staat zu erreichen nutzen sie alle legalen und il­legalen Möglichkeiten aus um ihre politischen GegnerInnen zu bekämpfen. Auch die NSDAP war eine gewählte, legale Partei mit allen damit verbundenen Rechten. Als AntifaschistInnen ständig auf die gesetzlichen Rechte von Neonazis Rücksicht zu nehmen ist, wenn man aus der Geschichte lernen will, entweder naiv oder dumm. Ein konsequenter Anti­faschismus muss deshalb aus der Geschichte lernen und konsequent gegen Nazis und ihre Propaganda vorgehen! Denn Faschismus ist und bleibt keine Meinung sondern ein Verbrechen!

drucken | 21. Mai 2019 | organisierte autonomie (OA) Nürnberg

Terminkalender

Freitag, 01.12.2023

Wir sind alle Antifa. AAB-Solitresen am Freitag, 1.12.23 ab 19 Uhr in der Schwarzen Katze

Veranstaltung anlässlich der aktuellen §129-Verfahren in Nürnberg. Stadtteilladen Schwarze Katze, Untere Seitenstr. 1, Nürnberg geöffnet ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr Schon im vorigen Jahrtausend gab es Repression gegen Linke mithilfe des §129: Bildung einer Kriminellen Vereinigung. Wie wurde damals politisch damit umgegangen? Was können wir heute tun. Durch glückliche Umstände noch lebende Zeitzeugen berichten und stehen Rede und Antwort. Alle, die im Nachbarschaftshaus zur Veranstaltung mit dem Titel "Das ist unser Haus" gehen wollen, sind eingeladen im Anschluss in die Schwarze Katze zu kommen. Beim Solitresen des Antifaschistischen Aktionsbündnisses kosten alle Getränke einen Euro mehr als normal. Der Erlös geht in die Antifa-Soliarbeit.
Freitag, 01.12.2023

Film, Vortrag, Diskussion: Kollektive Kämpfe um Wohnraum - zwischen Hausbesetzung und Enteignung

Freitag, 01.12.2023 || 19 Uhr || Nachbar­schafts­haus Gostenhof || Adam-Klein-Straße 6 || Nürnberg Das ist unser Haus Vier Jahr­zehn­te nach der Haus­be­set­zungs­bewegung der 1980er Jahre gehört die Wohnungsfrage zu den bren­nen­dsten Pro­ble­men der Zeit. Die Veranstaltung beleuchtet mit his­to­ri­schen Film­aus­schnit­ten die dra­ma­ti­schen Er­eig­nis­se um die Be­set­zung­en 1980/81 in Nürn­berg. Zeit­zeug­­*in­nen er­in­nern sich und diskutieren über aktuelle Kämpfe. Ziele und Mittel der damaligen Be­we­gung­en zur Woh­­­nungs­frage werden auf­gezeigt und die Frage gestellt: Welche Chance auf Ver­än­de­rung bieten die Initiativen der Gegenwart Rückblende: Weihnachten 1980 Jugendliche besetzen ein Haus in der Nürn­berger Jo­han­nis­stra­ße. Am 5. März 1981 findet im selbstverwalteten Zentrum KOMM eine Film­ver­an­stal­tung zur Be­set­zungs­be­we­gung in Ams­ter­dam statt. Nach der folgenden Spon­tandemo werden 142 KOMM-Be­su­cher*innen ver­haf­tet und wo­chen­lang ein­gesperrt. Damals wie heute ist der Kampf um Wohn­raum eine wich­ti­ge ge­sell­schaft­liche Aus­ein­andersetzung. Wohnen ist ein E­xis­tenz­recht, un­ter­liegt im Ka­pi­ta­lis­mus aber den Lo­gi­ken des "freien Marktes", d.h. der Spe­kulation und des Profits. Immer wieder gibt es aber auch Ansätze der kol­lek­tiv­en An­eig­nung von Wohn­raum, sei es ü­ber Bür­ger­ent­schei­de, Ge­nos­sen­schafts­i­ni­tia­ti­ven oder Haus­be­setz­un­gen. Die Veranstaltung stellt die Geschichte von Kämpfen um Wohnraum und deren Aktualität in Nürnberg dar: - Die Medienwerkstatt Franken zeigt historische Filmausschnitte zu den Haus­be­setzungen der 1980er Jahre - Zeitzeug*innen erinnern an die Ereignisse von damals und stellen die Frage nach dem Stand der Kämpfe heute - Dr. Armin Kuhn ist Referent für Mieten, Wohnen und Organisierung der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er befasst sich mit politischen Ansätzen und Strategien von damals und heute Weitere Diskussionsbeiträge: - Die Organisierte Autonomie Nürnberg steht für antikapitalistische MieterInnenkämpfe, Stadtteilarbeit und den Widerstand gegen Gentrifizierung in Gostenhof und anderswo. - Das Kultur- und Wohnprojekt Krähengarten berichtet über Ziele und Praxis des Mietshäusersyndikats. Was tun? An die Geschichte anknüpfend wollen wir aktuelle Per­spek­ti­ven entwickeln: Welche kollektiven Kämpfe um Freiräume und kollektive Wohnformen gibt es bzw. spielen aktuell eine Rolle? Z.B. - Die Volksbefragung Deutsche Wohnen & Co Enteignen - Die Bewegung Recht auf Stadt - Aktionen gegen Gentrifizierung - Politik gegen Zwangsräumungen - Initiativen, die dem Markt Wohnraum entziehen, wie das Mietshäuser Syndikat - Progressive Genossenschaftsmodelle Kämpfe für sozialen Wohnungsbau Wie hängen diese Kämpfe mit der aktuellen Krise zusammen, in der gutes Wohnen, Heizen, Überleben immer schwieriger wird? Können aus diesen Initiativen Kräfte entstehen, die uns und die Welt ver­än­dern? Das wollen wir mit euch diskutieren Veranstaltende: Arbeitskreis Erneuerbare Gesellschaft; Medienwerkstatt Franken; Radio Z & Rosa Luxemburg Stiftung Bayern - Kurt Eisner Verein
Freitag, 15.12.2023

Jahresendzeitgala der Antifa-Aktionskneipe '23

Die Jahresendzeitgala wird am Freitag, den 15.12., ab 18:00 Uhr ihre Türen öffnen. Ab 19:00 Uhr startet das Programm im Stadtteilladen Schwarze Katze (untere Seitenstrasse 1, NBG). Tickets könnt ihr euch unter anderem montags im Stadtteilladen Schwarze Katze kaufen. 10 Euro Spendenempfehlung. Auf Insta erfahrt ihr, wenn es die Karten auch wo anders gibt. Es ist wieder soweit… Die jährliche AAK (Anti-) Weihnachtsfeier steht vor der Tür! Es wird neben veganen Essen, Glühwein und dem Jahresrückblick auch ein bombastisches, kulturelles Programm geben. Deko, Kerzen und Kitsch werden euch (natüüüürlich mit ironischster Distanz) in eine vorweihnachtliche Stimmung versetzen. Mehr Infos in Kürze. Aber auch wenn ihr nicht an den Weihnachtsmann oder das Christkind glaubt, bringt viel viel viel Kleingeld mit, da ein nicht unerheblicher Teil unserer politischen Arbeit über diesen - jedes Mal legendären Abend - finanziert wird. Das offene Antifatreffen wird im Dezember daher ausfallen. Trotzdem einer der besten Abende uns kennen zu lernen! Infos über die Antifa-Aktionskneipe
Youtube | Instagram | antifaak161 (äääät) riseup.net
Was macht die Antifa Aktionskneipe?
Beispiele: Mobivideo zum 8.März ’23 / Jahresrückblick 2021 / Satire zur Bundestagswahl / Podcast zum Tag gegen Gewalt an Frauen / Antifa-Stadtrundgang / Aktion gegen AfD Landtagswahlstand / Demo „Keine rechte Hetze in unserem Viertel!“ / Gemeinsamer Treffpunkt für revolutionäre 1.Mai-Demo / Aktion zum TagX NSU-Prozess / Aktion gegen CSU Parteitag / Aktion gegen AfD-Infostand / Fahrt zur Demo: Memmingen sieht rot / Alle Aktionen chronologisch auf der Redside Was ist die Antifa Aktionskneipe: Der rechte Vormarsch in der BRD geht weiter voran. Am offensten zeigt sich diese Entwicklung an den Wahlerfolgen der AfD und Gesetzesverschärfungen, wie die neuen Polizeiaufgabengesetze. Die Bundesregierung schaffte das Asylrecht quasi ab, sperrt Geflüchtete in Lager und schiebt in Kriegsgebiete ab. Parallel dazu werden täglich Menschen von Nazis und RassistInnen angegriffen. Überall formieren sich rechte Bürgerwehren und rechter Terror wird zu einer immer größeren Bedrohung. Deswegen gewinnt antifaschistischer Widerstand gegen diese Zustände an enormer Bedeutung. Wir wollen deutlich zeigen und klar machen, dass wir diese reaktionäre Offensive nicht unbeantwortet lassen. Wir lassen uns nicht durch Rassismus und Sexismus spalten, sondern müssen gemeinsam als unterdrückte Klasse für eine befreite Welt kämpfen. Wir müssen uns entscheiden, ob wir in einer Welt des Faschismus und Unterdrückung leben wollen oder in einer Welt der Solidarität und Gerechtigkeit. Wenn auch du die Schnauze voll hast und aktiv gegen Nazis und FaschistInnen werden willst, dann komm zur Antifa-Aktionskneipe! Jeden dritten Freitag im Monat ab 19:00 Uhr veranstalten wir ein offenes Treffen, mit dem Ziel, uns gemeinsam zu informieren, auszutauschen und aktiv zu werden. Lernen wir uns kennen, schließen wir uns zusammen und machen wir uns gemeinsam stark gegen Rassismus, Faschismus, Patriarchat und Kapitalismus!