Kampf der Leiharbeit!

Fr, 22.04.16, 17 Uhr

Stadtteilspaziergang
Freitag | 22. April | 17 Uhr | Plärrer / Gostenhofer Hauptstr.

prekärbarAm 22. April unternehmen wir einen Stadtteilspaziergang, der uns an verschiedenen Zeitarbeitsfirmen vorbei führt. Dort wollen wir lautstark unserem Zorn und unserer Solidarität einen Ausdruck geben.
Komm und beteilige dich an unserem Spaziergang. Solidarität ist unsere Waffe.

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Wer heute eine Arbeit suchen muss, gerät immer häufiger an eine Leiharbeitsfirma. 1 Million Menschen arbeiten in Deutschland bereits für solche Firmen.
Für sie heißt das, mehr und länger schuften als andere – fast immer für weniger Lohn. Oft bekommen sie 30-40% weniger Geld als die Festangestellten – für gleichartige Arbeit.

Für viele reicht der Lohn nicht mal zum Leben!

Sie müssen trotzdem zusätzlich mit Hartz IV aufstocken. Der Staat subventioniert damit die Personalkosten der Unternehmen auf Kosten aller.

Die Lügen der Verantwortlichen

Diese Schweinerei wird vom Staat überhaupt erst möglich gemacht. Seit Einführung der Hartz-Gesetze vermitteln die Job-Agenturen immer mehr Leute an Zeitarbeitsfirmen. Ablehnen darf man das nicht als ArbeitsuchendeR, obwohl man dann von anderen schnell als LohndrückerIn schief angesehen wird. Die Job-Center und die politisch Verantwortlichen behaupten sogar frech: “Wenn Du gut arbeitest, dann hast Du gute Chancen, bald von der Firma angestellt zu werden, an die Du ausgeliehen wirst.???

Die meisten fliegen bald wieder raus!

Doch das ist eine unverschämte Lüge: Gerade mal 15% aller LeiharbeiterInnen werden von den Firmen übernommen. Die meisten werden von der Zeitarbeitsfirma nach wenigen Monaten schon wieder entlassen. Kommt eine Krise, sind es auch die LeiharbeiterInnen, die zuerst gefeuert werden.

Wie man mit LeiharbeiterInnen umgeht, geht auf keine Kuhhaut!

Ein Filmemacher des SWR hat das in einer Fernsehdokumentation am Beispiel Daimler belegt: 12-15 Stunden-Schichten ohne Schichtzulage, Arbeitsstunden die nicht bezahlt wurden. Sprechverbote mit den Angestellten. Die Duschen durften von den LeiharbeiterInnen nicht benutzt werden. Und vieles mehr. Was in diesem Film berichtet wird, ist keineswegs eine Ausnahme, sondern passiert anderswo genau so.
Und die Tricks, mit denen viele Zeitarbeitsfirmen ihre ArbeiterInnen um Rechte und Lohn betrügen, sind weithin bekannt. Es ist auch nicht so, dass Firmen wie Daimler von diesen Dingen nichts wissen.

Das Ganze hat System.

Sie können die Zahl der Festangestellten klein halten und werden die LeiharbeiterInnen von heute auf morgen wieder los. Sie können ihren eigenen ArbeiterInnen bei Streik mit dem Einsatz von Leiharbeit drohen und tragen überhaupt kein Risiko.
Für diejenigen, die noch einen sogenannten „normalen“ Arbeitsplatz haben, sind nicht die LeiharbeiterInnen der Feind, sondern ihre eigenen Unternehmen, aber auch der Staat und seine PolitikerInnen, die das alles ermöglicht haben, damit immer mehr Profit aus unserer Arbeitskraft geschlagen werden kann. Wer LeiharbeiterInnen als LohndrückerInnen ansieht, sollte daran denken, dass die großen Firmen immer mehr Arbeitsplätze abbauen und man vielleicht morgen selbst auf dem Job-Center einen Job in der Leiharbeit reingedrückt bekommt.

Was können wir tun?

Natürlich müssen wir Widerstand leisten und gemeinsam gegen solche Schweinereien kämpfen. Zuerst aber ist es ganz einfach Solidarität, zu der jeder von uns in der Lage ist und die unsere Stärke sein muss.

– Lassen wir uns nicht den Mund verbieten und sprechen wir in den Firmen miteinander. Nehmen wir als Lohnabhängige gemeinsam unsere Rechte wahr.

– Überall wo es einen Betriebsrat gibt, ist der innerhalb seines Betriebs auch für die LeiharbeiterInnen zuständig. Wenn dort Rechte missachtet werden, muss er etwas tun.

– Wenn gestreikt wird, dürfen und müssen auch die LeiharbeiterInnen in der bestreikten Firma nicht arbeiten.

– Ob Mann, Frau, AusländerInnen, InländerInnen – lassen wir uns nicht spalten. Wir sind alle Teil der ArbeiterInnenklasse.

Mit diesen kleinen Dingen können wir anfangen. Organisieren wir uns. Auch in der Gewerkschaft, aber vor allem mit den Menschen, die wir kennen und kennenlernen.
So haben wir uns in der “Initiative solidarischer ArbeiterInnen??? als Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammengeschlossen, um mit einander und mit allen anderen, die wie wir unterdrückt sind und ausgebeutet werden, direkt und unmittelbar solidarisch zu sein.

Stadtteilspaziergang | Freitag | 22. April | 17 Uhr | Plärrer / Gostenhofer Hauptstr.