Diese Meldung schlug ein wie eine Bombe: Die bekannte Schlägertruppe „Unterstützungskommando“ (USK) der bayerischen Bereitschaftspolizei verklebte Neonazi Sticker in ihrem Polizeibus. Aufgefallen war das Fans der Spielvereinigung Fürth beim Relegationsspiel der SpVGG gegen den HSV verganenen Sonntag in Fürth. Die Fußballfans fotografierten die Aufkleber und schickten sie an das Fürther Bündnis gegen Rechts (BgR). Die anscheinend mit der Neonaziszene symphatisierenden PolizistInnen klebten „Good night left side“ und „Anti Antifa – Dein Feind benennen“ Aufkleber auf ihre Funkgerätebox. Überrascht sind wir eigentlich nur über die Dummheit der PolizistInnen, aber wahrscheinlich ist das ein Aufnahmekriterium bei der USK-Schlägerbande.Nach einer Pressemitteilung des BgR war der Medienrummel groß: Bayerischer Rundfunk, Spiegel, Focus, Zeit u.a. berichteten, auch in den Lokalmedien wird das Thema groß aufgegriffen.
Wir dokumentieren hier die Pressemitteilung vom Fürther Bündnis und die Pressemeldungen:
Neonazi-Aktivisten im bayerischen USK?
Am Sonntag den 18.5.2014 machten Besucher des Relegationsspiels Spvgg Greuther Fürth gegen den Hamburger Sportverein eine skandalöse Entdeckung. Auf einer Aufbewahrungsbox für Funkgeräte, die dem bayerischen USK dient und welche sich in einem Dienstfahrzeug der Polizei befand, waren Aufkleber des Neonaziversandes „Final Resistance“ angebracht. So zierten die besagte Box Aufkleber mit der Aufschrift „Good Night Left Side“ und „Anti-Antifa! Den Feind erkennen.“. Auf beiden Aufklebern ist neben dem Schriftzug eine vermummte Person mit einer Zwille abgebildet.Der Final Resistance Versand wird von den beiden Neonazi-Aktivisten Tony Gentsch und Matthias Fischer betrieben. Beide waren führende Aktivisten des Kameradschaftsdachverbandes „Freies-Netz-Süd“ (FNS) und sind nun Mitglieder in der Partei „Der Dritte Weg“. Fischer steht auch auf einer Kontaktliste des sog. Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU).
Es ist nicht nur besorgniserregend, sondern auch ein Skandal, dass Beamte des bayerischen USK neonazistische Aufkleber in ihrem Dienstfahrzeug anbringen.
Allerdings könnte dieser Umstand auch einen Rückschluss auf die politische Gesinnung einiger USK-Beamten zulassen. Vielleicht ist das eine Erklärung für etliche Gewaltexzesse gegen Antifaschisten in den letzten Jahren seitens des USK.
Immer wieder fiel das USK mit unverhältnismäßigen Maßnahmen gegen Antifaschisten auf Demonstrationen auf. So zerstörten Einheiten des USK am 1.8.2012 im Rahmen einer Kundgebung gegen die NPD ein Transparent des Fürther Bündnisses gegen Rechts und griffen einzelne Mitglieder tätlich an. Die Ermittlungen dieses Vorfalls sind noch nicht endgültig abgeschlossen. Mit einem vorläufigen Bescheid wurden die Verfahren im März 2014 eingestellt- dagegen wurde Beschwerde eingelegt.„…dass bayerische Polizeibeamte Aufkleber mit neonazistischen Aussagen in ihrem Dienstfahrzeug anbringen ist ein Skandal höchsten Grades. Hergestellt und vertrieben werden diese Aufkleber von einem Versand, der vom bayerischen Verfassungsschutz beobachtet wird und dessen Betreiber, Matthias Fischer beste Kontakte zum NSU hat!
Es liegt nun am bayerischen Innenministerium, also dem Dienstherren der Polizeibeamten, diesen Vorfall aufzuklären. Die Fragen sind: Befinden sich Neonazi-Aktivisten in den Reihen des bayerischen USK und welche Konsequenzen werden aus diesem Vorfall gezoge?“, so die Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechts Ruth Brenner.
Aktuelles: Inzwischen ist bekannt geworden, dass es sich bei dem rechten USK‘lern wohl um PolizistInnen aus Würzburg handelt.
Presse dazu:
Süddeutsche.de
Bayerischer Rundfunk
Zeit.de
Spiegel.de
Focus.de
nordbayern.de
Augsburger Allgemeine
Mittelbayerische
Stern.de
n-tv.de
n24.de
publikative.org
infranken.de