Wie sich der auf Volksgemeinschaftlichkeit bauende Nationalismus auch auf patriarchale Strukturen stützt, verdeutlicht sich am ehesten in dem affektiven Gekreische deutscher Rassisten, die Ausländer nähmen den Deutschen die Frauen weg und damit den wichtigsten „Besitzt“, der den Lohnabhängigen außerhalb des Arbeitsverhältnisses männliche Identität verschafft.
Frauen im Dienste der Nation
Die patriarchalen gesellschaftlichen Strukturen, die dem Mann eine Frau quasi zur Verfügung überlassen, treten hier zutage. Die Verfügungsgewalt des Mannes über die Frau besteht aus zwei Komponenten.
Die Frau übernimmt in dem Unterdrückungsverhältnis Lohnarbeiter-Hausfrau die Reproduktion des Arbeitsvermögens ihres Mannes: In stupider, sich endlos wiederholender Arbeit putzt sie die Wohnung / das Haus, wäscht und bügelt, kauft ein oder sorgt dafür dass abends das Essen auf dem Tisch steht. Nebenbei bringt sie den Nachwuchs zur Welt, zieht ihn auf und konditioniert ihn für das spätere Erwerbsleben als Lohnsklave. Durch diese Tätigkeiten ist sie an das Haus gefesselt, während der Mann „draußen“ das öffentliche Leben bestimmt. Wenn er abends nach Hause kommt, betritt er seinen privaten Machtbereich. Die Frau hat ihm zuzuhören, ihn zu trösten, seine Aggressionen einzustecken und ihm sexuell zur Verfügung zu stehen. Diese zweite Verfügungsgewalt – die sich oft in realer Gewalt ausdrückt – kompensiert die Ohnmacht der Männer im kapitalistischen Lohngefüge auf Kosten der Frau. Die Frau ist zum Objekt degradiert. Der Mann verschafft sich mit der Lohntüte in der Hand die Macht, die ihm bestätigt, Subjekt zu sein. Damit fällt ihm auch die Rolle zu, nach außen im gesellschaftspolitischen Bereich für sein kleines Reich zu entscheiden und zu kämpfen. Sich dieses zu erhalten, ist für ihn Motivation und Grund genug, es gegen potentielle Feinde zu verteidigen.
Die Frage bleibt, warum viele Frauen sich auch heute noch, die Zeiten der angeblich so weit fortgeschrittenen Emanzipation, in solche Machtverhältnisse einfügen.
Zum einen besteht für viele ein ökonomischer Druck. Haben sie keine Ausbildung, bleibt als Sicherheit scheinbar nur die Ehe. Selbst wenn sie einen Berufsabschluss haben, sind es gerade die Zeiten der Instabilität Frauen, denen zuerst gekündigt wird.
Doch nicht nur äußere Gründe spielen eine Rolle. Die traditionelle Sozialisation, die auf eine feste Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern abzielt, besteht auch heute noch, wenn auch weniger ausgeprägt in den privilegierten Sichten. Bei der Einbindung von Frauen in den Produktionsprozess wird dies ausgenutzt. Frauen werden oftmals nach ihren, durch die Sozialisation geschlechtsspezifischen, Fähigkeiten eingesetzt, zum Beispiel um das Arbeitsklima zu harmonisieren. Dazu kommt, dass nach der Geburt von Kindern nur eine Person voll arbeiten kann und der Mann selten bereit ist im Haus zu bleiben. Die Frauen, die arbeiten sind doppelt belastet, da sie meistens weiterhin alleine den Haushalt führen (müssen). Ihre Einkünfte sind oft nur „Ergänzung“, statten sie also nicht mit der Anerkennung aus, die dem „Ernährer der Familie“ zuteil wird.
Der Faschismus treibt es auf die Spitze
Während heute die geschlechtlichen Machtverhältnisse mehr durch verinnerlichte Wertungen aufrechterhalten werden, die im engen Besuch zu den ökonomischen Abhängigkeiten stehen, gab es im totalitären System des Nationalsozialismus eine viel offenere staatliche Unterdrückung und Festlegung von Frauen auf ihre Rolle. Die Nutzung des Patriarchats für die Nation wurde hier auf die Spitze getrieben.
„Wenn ich mich auch zu Treitschkes Wort, daß Männer die Geschichte machen, bekenne, so vergesse ich dabei nicht, daß es die Frauen sind, die unsere Jungen zu Männern erziehen. Es wird Ihnen bekannt sein: die nationalsozialistische Bewegung hält als einzige Partei die Frau aus der unmittelbaren Tagespolitik fern. Sie ist deshalb in vielfacher Beziehung bitter befehdet und angefeindet worden; und das sehr zu unrecht. Nicht, weil wir die Frauen nicht achten, sonder weil wir sie hochachten, haben wir sie aus dem parlamentarisch-demokratischen Ränkespiel ferngehalten. Nicht weil wir in der Frau etwas Minderwertiges, sondern weil wir in ihr und ihrer Mission etwas anderswertiges sehen, als die Bestimmung, die der Mann erfüllt. Dinge, die dem Mann gehören, müssen auch dem Mann bleiben. Dazu gehört die Politik und die Wehr. Das ist kein absprechendes Urteil über die Frau, sondern nur ein Verweisen ihrer Fähigkeiten und Anlagen in die Gebiete der Arbeit und der Betätigung, die ihrem Wesen am nächsten entsprechen.“ (Aus der Eröffnungsrede von Dr. Joseph Goebbels zur Eröffnung der Ausstellung „Die Frau“ am 18. März 1933 in Berlin)
Die Trennung von Frauen- und Männerwelt war ebenso fester Bestandteil der biologistischen Staatsideologie wie die rassistisch begründete Volksgemeinschaft. Der eigentliche Beruf der Frau sei die Ehe, ließen die Ideologen verlauten. Das galt nur für die nach rassistischer Auswahl als „arisch“ befundenen Frauen, die den deutschen Nachwuchs, zukünftige Soldaten und Siedler, produzieren sollten. Ehen mit „Nichtariern“ dagegen wurden annulliert, die betroffenen Frauen wurden gesellschaftlich geächtet und zum Teil zwangssterilisiert. Die Bevölkerungspolitik der Nazis endete in der planmäßigen Vernichtung unerwünschter Menschen, während „deutsche“ Frauen dadurch zahlreiche finanzielle Anreize und Auszeichnungen zum Kinderkriegen animiert und dadurch die ideologische Untermauerung dazu genötigt wurden, Mutter zu werden. „Jedes Kind, das sie (die Mutter) zur Welt bringt, ist eine Schlacht, die sie besteht für Sein oder Nichtsein ihres Volkes“, erklärte Adolf Hitler 1934 auf dem Frauenkongress in Nürnberg die Pflicht der Frauen, während die Männer zu Soldaten für die geplanten Kriege gedrillt wurden.
Die Politik der Nazis bezüglich der arbeitenden Frauen war die Dequalifizierung, daher Frauen wurden in die schlecht bezahlten Fließbandjobs und Dienstmädchenstellen abgedrängt, wenn sie nicht in den Bereichen der institutionalisierten Hausarbeit (Krankenpflege, Kinderbetreuung, usw.) tätigt waren. Erst als alle Männer an der Front waren und die Wirtschaft zusammenzubrechen drohte, wurde Frauenarbeit propagiert und sie wurden zusätzlich zur Hausarbeit an die „Fron der Produktion“ geholt, um sich dort bei ihrem Dienst für das Vaterland aufzureiben.
Der Realität der Frauen stand das nicht so leicht durchschaubare, vom Staat propagierte Frauenideal gegenüber. Die Unterordnung der Frau unter den (von männlichen Interessen geprägten) Staat als auch unter „ihren“ Mann wurde von einem Wust nationaler Ideologie begleitet, die mehrere Funktionen erfüllte.
Zum einen war sie geeignet, den Frauen in ihrer undankbaren Stellung ein Gefühl von Bedeutung zu geben, da sie sich zur „Herrenrasse“ dazugehörig fühlten, womit gleichzeitig die ungerechte Machtverteilung auf Frauen und Männer verschleiert wurde.
Die Frau als Quelle des Lebens, als Produzentin völkischen Nachwuchses, spielt in der nationalsozialistischen Ideologie eine große Rolle. So wurde aus der „Mutter Erde“ die „Mutter der Nation“, das weibliche Gegenstück des „Vater Staat“. Im Gegensatz zu ihm, dem männlichen Herrschaftskonstrukt, war sie das mythische Kulturobjekt. Als imaginäre Urmutter sollte sie das Gefühl von Geborgenheit und Gemeinschaft einerseits und Besitzanspruch andererseits wecken. Die Symbolisierung von Volk und Land als Mutterschoß schuf die Rechtfertigung, das „Heiligste und Reinste“ beschützen zu müssen.
Hier wurde Männlichkeit zur Kampfmotivation und die Frau zum Kampfgrund. Sie war es, für die die Männer kämpften, vielleicht sogar heroisch ihr Leben opferten, deren „Beschmutzung“ sie rächen mussten. Das Gefühl des gemeinsamen Ziels, dieser allen verständliche Grund für den Kampf, nämlich sich vor die Frauen – den Besitz des Landes und somit den eigenen – zu stellen, schien Solidarität innerhalb der Truppen zu schaffen. Hierzu schrieb ein verwundeter Soldat im Januar 1941:
„Wofür hielt ich eigentlich so schweres aus? Für’s Vaterland! (…) Das, wofür ich mich im tiefsten Grund einsetze, sind die deutschen Frauen. Ich denke dabei nicht an eine bestimmte, nein, an die deutschen Frauen im allgemeinen. In Frankreich sah ich Horden von scheußlichen Negern mit schwulstigen Lippen, voll tierischer Kraft. Ehe eine dieser Bestien auf ein deutsches Mädchen, sei es auch keines der besten, losgelassen wird, setze ich hundertmal mein Leben ein. Dafür hält jeder rechte deutsche Soldat seine Knochen hin.“ (Zitat aus einer NS-Frauenzeitung)
Es bedurfte einer Frauengestalt, die einerseits die den Frauen zugeschriebenen Charaktereigenschaften vereinte und somit als Idealbild der Deutschen Frauen fungierte und andererseits der Phantasie und Kampfmotivation der Männer Ausdruck verlieh: die „Germania“. Diese sinnbildliche Frauengestalt Deutschlands gab es schon zu Zeiten der Germanen und wurde im Nationalsozialismus nur wieder aufgegriffen. Die deutsche Frau als Tochter Germanias wurde aufgefordert, ihrer Urmutter nachzueifern. Diese Kultfigur, in sich kontrovers, ließ Frauen im Glauben, ebenso wichtig zu sein wie die Männer. Ihr wurden zwar „männliche“ Eigenschaften wie Klugheit und Mut, Stärke und Aktivität zugesprochen, doch nur im übertragenen Sinne.
Ihre „wahren“ Eigenschaften waren Keuschheit und Treue, Sittlichkeit und Häuslichkeit. Mit Hilfe dieses idealisierten Frauenbildes wurde über Jahrhunderte hinweg die Behauptung aufrechterhalten, die deutschen Frauen seien besser und freier als die anderen, „primitiveren“ Völkern. So wurde der Konsens in Bezug auf hier angeblich nicht existierende patriarchale Strukturen zum Mittel, den Gedanken der Frauenemanzipation von Anfang an zurückzudrängen. Wenn Frauen in Deutschland im Gegensatz zu Frauen anderer Nationen sowieso am besten dran waren, warum sollten sie sich noch Rechte erkämpfen?
Der nationale Gedanke und die bürgerliche Frauenbewegung
In den Jahren vor der Revolution 1847 begannen Frauen in Berlin aus ihrer typischen Rolle auszubrechen, in dem sie in der Öffentlichkeit Hosen trugen, rauchten und an politischen Diskussionen teilnahmen. Sie wurden als „Frauen mit deutschen Namen und französischer Art“ abgetan oder sogar, wie die Schriftstellerin Luise Aston, von der sich die deu6sche Obrigkeit provoziert fühlte, ausgewiesen.
Später, Ende es 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts, wollten große Teile der etablierten bürgerlichen Frauenbewegung den angeblich weiblichen Geschlechtscharakter aufs Neue positiv besetzen, anstatt ihn in Frage zu stellen. Sie identifizierten sich mit dem immer mehr aufkommenden Nationalismus und Militarismus. Der BdF („Bund deutscher Frauenvereine“) betonte immer wieder seinen nationalen Charakter, für ihn war damit die nationale Größe verknüpft. 1899/1900 unterstützte der BdF z.B. das wilhelminische Flottenbauprogramm und präsentierte dieses Bekenntnis zur militärischen Aufrüstung als „Beweis der wachsenden Einsicht der Frauen in die realen Vorbedingungen auch ihrer eigenen Bewegung“. So forcierten sie selbst die schon zum Teil funktionierende Hinhaltetaktik, Frauen in einigen Bereichen kriegsvorbereitende Politik scheinbar Einfluss nehmen zu lassen. Es wurde ihnen weisgemacht, dass nach den deutschen Zielen auf ihre Anliegen eingegangen würde. Auch der bekannteste Familienideologe des 19. Jahrhunderts, Wilhelm Heinrich Riehl, verbreitete die Meinung, dass „mit dem Eintreten des deutschen Volkes in die Weltgeschichte Frauen erst wahrhaftig frei seien“.
Frauenpolitische Interessen wurden großdeutschen untergeordnet, was dazu führte, dass vor allem der konservative Flügel der Frauenbewegung erst einmal von ihrer Forderung nach dem Wahlrecht für Frauen zurücktrat.
Bei Ausbruch des I. Weltkrieges war das „Prinzip der Mütterlichkeit“ dann oberstes Gebot, was zum Beispiel die Zeitung „Frauenkapital“ zeigte.
„Wie der Mann als Staatsangehöriger für Erhaltung, Förderung und Verteidigung seines Landes eintreten muß, so hat die Frau als Staatsangehörige für Behagen, Ordnung und Ausschmückung im Staate Sorge zu tragen.“ (aus „Die Frauenbewegung in ihren gegenwärtigen Problemen“ S.116 von Helene Lange, eine der führenden Frauenrechtlerinnen des BdF)
Militarismus und Sexismus Hand in Hand
Akzeptanz für die Armee bei der eigenen Bevölkerung zu schaffen, ist gerade heute für das Funktionieren der sich demokratisch gebärdenden Staaten wie der BRD notwendig, und nichts eignet sich dafür besser als der Appell an die tiefsitzenden, patriarchalen Denkmuster in den männlichen Köpfen.
Auch wenn viele bürgerliche Feministinnen die Ursachen für kriegerische Auseinandersetzungen in der Psyche des Mannes „veranlagt“ sehen, liegt sie in ökonomischen und politischen Interessen begründet, die die Herrschenden eines Nationalstaates nicht ohne militärische Aggression durchsetzen können.
Doch damit die systematische Propaganda der Kriegstreiber greift, muss sie sowohl auf nationalen Stolz als auch auf Ängste und Vorurteile zurückgreifen. Und da damit nicht zuletzt auf das Frauenbild der Männer. Auf der einen Seite ist die angebliche Friedfertigkeit der Frauen noch heute ein wesentliches Mittel, um die Truppenmoral aufrechtzuerhalten. Nach dieser Logik bedarf es der „von Natur aus“ aggressiven Männer, um die eigenen Frauen zu Hause, denen Hilflosigkeit und Abhängigkeit zugesprochen wird, zu beschützen. Auf der anderen Seite wird, wenn es um die feindlichen Frauen geht, die Frauenverachtung, gepaart mit rassistischer und nationalistischer Propaganda forciert.
Die Armeen der herrschenden imperialistischen Staaten sind die traditionelle Schule der patriarchalische-männlichen Identität, hier wird der Mann zum „richtigen“ Mann gemacht.
Kommt ein Mann zum Männerbund Bundeswehr, wir hier sein Verhältnis zu Frauen stark beeinflusst, ist er doch noch sehr jung und lebt von nun an in einer (fast) reinen Männertruppe. Es wird Härte nach außen gekehrt, Gefühle wie zwangsläufige Einsamkeit werden erfolgreich verdrängt. Nicht zuletzt wird das herrschende Rollenbild forciert, indem den Soldaten erfolgreich vorgeworfen wird, sie seine feige, „unmännlich“, „weibisch“ etc., wenn sie sich nicht einfügen. Es werden gemeinsam Pornos geguckt und Sprüche geklopft. Nach dem 1978 erschienen Lexikon „Das Bundeswehrsoldatendeutsch“ werden in keiner Gemeinschaft so abwertende und verachtende Bezeichnungen für Frauen gebraucht wie in der Bundeswehr. Doch geht der Sexismus auch weit über die Sprüche hinaus.
So verwundert es auch nicht weiter, dass sich gleich neben dem größten Ausbildungslager der BRD-Luftwaffe im Ausland, El Paso, Texas, USA das lange Zeit größte Bordell der USA befindet. Da gehört es zum guten Ton, in der freien Zeit Frauen zu konsumieren.
Im Vietnamkrieg wurden die Verbindungen zwischen Sexismus und Militarismus besonders deutlich. Um die Kampfmoral zu stärken, wurden die US-Soldaten animiert, die Viet-Kong-Frauen zu vergewaltigen, indem zum Beispiel T-Shirts verteilt wurden, auf denen nackte Viet-Kong-Frauen mit gespreizten Beiden abgebildet waren. Dazu kam, dass es für Frauen in Thailand und Vietnam nur eine Möglichkeit gab zu überleben: zu Prostituierten für die Besatzer zu werden.
Die US-Armee hinterließ am Ende des Krieges unzählbar viele Bordelle und Prostituierte und schuf damit die Infrastruktur für Sextouristen aus aller Welt.
Durch die Identifizierung mit der Ideologie und Struktur des Militärapparates, mit Vorgesetzten und Mitsoldaten, verschwinden bei vielen Männern die sonst vorhandenen Skrupel vor sexueller Gewalt.
Vergewaltigung für das System
Ganz bestimmt trifft dies bei der massenhaften und gezielten Vergewaltigung von Frauen der feindlichen Nation oder Gruppe zu, die seit jeher ein Mittel zum Sieg ist. Der Soldat, strotzend vor Männlichkeit und bereit, diese im Kampf für seine Nation zu beweisen, kann Frauen jetzt ungehemmt unterdrücken. Diese Unterdrückung wird in unserer Gesellschaft einerseits geschürt, was sich sowohl an fehlenden Gesetzen zur Vergewaltigung in der Ehe als auch an der Darstellung von Frauen in der Werbung zeigt. Andererseits aber ist Vergewaltigung außerhalb der Ehe gesellschaftlich verpönt, wenn auch nur, weil ein Mann dem anderen seine Frau „wegnimmt“. Doch im Krieg fällt dieser Aspekt weg, denn Vergewaltigung ist das Recht des Siegers, das besiegte Volk zu demütigen und die „andere Mutter Nation“ auszulöschen. Nicht zufällig wurden daher Vergewaltigungen im Krieg von offizieller Seit im Zuge der Netzpropaganda gegen die Serben thematisiert. Vergewaltigungen sind immer dann ein willkommenes Thema, wenn damit Stimmung gemacht werden kann gegen die feindliche Seite innerhalb eines Krieges. Ein Aufschrei ging durch das ganze Land, weil wohlweislich verschwiegen wird, dass der sexuelle Kampf gegen Frauen schon immer zur Taktik der imperialistischen Macht gehörte. Ob im zweiten Weltkrieg, als die deutschen Soldaten eine blutige Spur vergewaltigter oder zur Prostitution gezwungener Frauen hinterließen, ob bei der Besetzung Deutschlands durch die vier Siegermächte 1945, ob in Vietnam, während der Golfkriege oder in Jugoslawien, die Beispiele ließen sich endlos fortführen. Bis heute lässt sich dies Praxis verfolgen, denn es steht dieselbe Ideologie dahinter, wenn das Asylgesetz alles Deutsche über den Rest der Welt stellt und Vergewaltigung als Asylgrund nicht anerkennt. So können Romafrauen aus dem ehemaligen Jugoslawien von organisierten Übergriffen auf sich berichten, ohne dass das einen deutschen Richter beeindrucken könnte, denn Vergewaltigung ist immer noch das Recht des Siegers.